13. Oktober – Zurück nach Addis – Fahrt mit der Trambahn


Am Morgen haben wir gerade noch eine Stunde Zeit, die wir nutzen wollen, um Souvenirs zu kaufen. Das gelingt nach einigem Suchen auch.
Dann warten wir auf den Wagen, der uns zum Flughafen bringen soll. Mit uns wartet ein britisches Paar, die auf Wanderurlaub durch Äthiopien ziehen – sie waren auch mit Tesfa unterwegs und wollen jetzt ins Simien-Gebirge. Wir tauschen Erfahrungen aus.
Der Flug nach Addis zurück führt uns nochmal über Gonder, wo der Flug eine Zwischenlandung macht. Gegen halb vier am Nachmittag sind wir dann in Addis und werden vom Caravan-Hotel abgeholt.

Denkmal für die Opfer des Dergh-Regimes

Nachdem wir unser Gepäck – vor allem den Rucksack und den Koffer, die streng nach Esel riechen – im Zimmer verstaut haben, ziehen wir nochmal los, zum „Red Terror Museum“. Dort werden die Verbrechen des Mengistu-Regimes dokumentiert. Der „Rote Terror“ entwickelte sich nach dem Militärputsch gegen Haile Selassie, den letzten Kaiser. Der Putsch konnte sich noch auf großen Rückhalt, besonders in der bäuerlichen Gesellschaft stützen. Doch das regierende Komitee – amharisch Dergh – stützte seine Macht bald auf faschistischen Terror. Die sozialistische Fassade änderte daran nichts…

Der Meskal Platz – the Meskal-Square

Das Museum liegt am Meskal-Platz – und gleich dort ist eine Station der neuen Trambahn, die Addis mit zwei Linien durchquert.

Wir wollen in Addis Trambahn fahren. Unser Taxi-Fahrer hat uns gewarnt: Passt bloß auf, achtet auf eure Wertsachen!

Tatsächlich werden wir wie Exoten bestaunt, als wir uns an der Station einfinden. Erst nach längerem Suchen finden wir einen Schalter, an dem wir zwei Tickets bis zu Endstation lösen.

Darüber ist es fast dunkel geworden. Wir müssen allerdings nur zwei Stationen fahren. Das ist in der überfüllten Bahn freilich nicht ganz einfach, an der ersten Station werden wir „hinausgeschwemmt“ und müssen wieder einsteigen. Und alle grinsen sich eins über die zwei „Ferenjis“ in der Tram…

Am Abend gehen wir im Yod Abessniya essen. Das ist das Hofbräuhaus von Addis. Ein unbeschreiblicher Rummel!

Im Yod Abessiniya

Die Darbietungen auf der Bühne sind nochmal aufwändiger als im „Habesha 2000„ – aber Annette fand die Aufführungen dort authentischer. Dafür ist das Essen wirklich ausgezeichnet!

Im Yod Abessiniya

Und eine Spezialität haben wir bisher ausgelassen: Taj – den Honigwein der Äthiopier. Er schmeckt leicht säuerlich – und vor allem hat er es in sich. Wir bestellen zusammen einen halben Liter (die geringste verfügbare Menge…) – und merken ihn doch deutlich!

Taj – der Honigwein / the honey wine

Dann zurück zum Caravan-Hotel – durch den Bole-Bezirk, das Vergnügungs- und Protzviertel von Addis

Bole Distrikt