11. Oktober – 20 km über Stock und Stein

Morgens wird in den Lodges das Frühstück an einem Aussichtspunkt eingenommen. Wir genießen den Blick auf die überwältigende Berglandschaft.

Dann geht es schon wieder los. Heute haben wir zwei Esel.

Leider führt Estefanos nicht – wie wir gehofft hatten – an der Abbruchkante entlang in Richtung unserer „Mittagsstation“. Nur zwei Mal können wir den tollen Blick von oben genießen. Die Bauern hätten es nicht gerne, wenn wir jetzt, kurz vor der Ernte durch ihre Felder laufen, die sie wohl bis knapp an den Abgrund heran bepflanzen.
Wir müssen es akzeptieren, doch das Wandern über die Steinwege macht nicht wirklich Spaß.

Nach rund 11 km erreichen wir die Hütten bei Meskel Mikael, in denen wir das Mittagsessen – Suppe und Injera mit „Shiro“, einer mittelscharfen Soße aus Kichererbsen sowie einer etwas würzigeren aus Linsen – zu uns nehmen.

Das Panorama entschädigt für den steinigen Weg dorthin.
Ein Wasserfall stürzt die Abbruchkante hinunter, der Blick geht weit über das terrassierte Ackerland in der darunter liegenden Ebene.

Die Esel werden gewechselt. Auch die Treiber verabschieden sich. Ihre Kollegen haben gleich drei Esel dabei. Eines ist ein Jungtier, es muss nichts tragen. Dann geht es weiter, wirklich über Stock und Stein. Nach 6 km überqueren wir die Hauptstraße, den Woreta-Highway.

Immer wieder überqueren wir kleine Wasserläufe – und es ist nicht einfach, ohne nasse Schuhe hinüber zu kommen.
Wir sind schon ganz schön müde, als endlich die zweite Community Lodge, Wajela, vor uns liegt.

Vor dem Essen werden die Hände gewaschen. Before Lunch – handwash

Wie überall das gleiche Ritual: Begrüßung, dann Tee am Aussichtspunkt – diesmal auf den nördlichen Abbruch, Richtung Lalibela.
Wir beziehen unsere Hütte, reinigen wenigstens Hände und Gesicht. Hier genehmigen wir uns ein Bier zum Einstand – und später nochmal zwei beim Abendessen.

Das findet in dem Speiseraum statt. Bald entzünden die Dorfbewohner, die die Lodge betreuen, ein Feuer mitten im Raum. Aber der Rauch zieht gut ab. Diesmal gibt es eine recht gute Suppe und Spaghetti mit Tomatensoße zum Abendessen. Es schmeckt wirklich gut, auch wenn Wendelin nicht viel essen kann. Wir loben die Köchinnen.